Der KFC Uerdingen spielt eine durchwachsene Spielzeit in der Oberliga Niederrhein und bleibt deutlich hinter den Erwartungen. Mit Interimscoach Dmitry Voronov steht nun bereits der vierte verschiedene Trainer seit November 2022 an der Seitenlinie im Grotenburg-Stadion. In den ersten vier Partien unter der Leitung des 37-Jährigen holten die Krefelder sieben Punkte - zuletzt gelang ein 1:0-Sieg beim VfB Homberg.
An Mittelfeldspieler Levan Kenia, der in Uerdingen als Leistungsträger gilt (vier Tore, acht Vorlagen in dieser Saison), ging die emotionale Achterbahnfahrt der vergangenen Monate nicht spurlos vorbei: „Das war eine turbulente Zeit. Es haben drei Trainerwechsel stattgefunden. Das ist für einen Spieler nicht einfach. Jedes Mal müssen wir uns neu umstellen und uns an eine neue Spielidee gewöhnen.“
Trotzdem sehe der 32-Jährige seinen Verein nun wieder auf dem „richtigen Weg“ und lobt die kämpferische Einstellung im Team: „Wir mussten uns erstmal wieder suchen. Wer in dieser Liga erfolgreich sein will, muss die harten Gegner annehmen und dagegenhalten. Dann kann es auch eben, wie in Homberg, einfach mal ein Standard-Tor sein, was zum Sieg führt.“
Solange ich die Leistung bringe und der Körper mitmacht, ziehe ich das durch und spiele sehr gerne
Levan Kenia
Eigentlich wollte Kenia, der beim KFC Uerdingen die Rolle des spielenden Co-Trainers annimmt, primär Erfahrungen auf der Trainerbank sammeln. 24 Saisoneinsätze verraten allerdings, dass ihm der Job auf dem Platz immer noch zu gut gefällt: „Ich trage aktuell eine Doppelverantwortung und fühle mich sehr gut damit. In Zukunft will ich Trainer werden und nehme hier viel dafür mit. Auf dem Feld macht es mir aber aktuell auch großen Spaß. Solange ich die Leistung bringe und der Körper mitmacht, ziehe ich das durch und spiele sehr gerne.“
Kenia drückt Ex-Klub Schalke 04 die Daumen für den Klassenerhalt
Zwischen 2008 und 2012 gehörte Kenia zum Profikader des Bundesligisten FC Schalke 04 (14 Pflichtspiele, ein Tor, drei Vorlagen). Einst wurde er als „Mini-Messi“ betitelt, geprägt wurde seine Zeit bei den Knappen jedoch leider durch diverse Verletzungspausen. So konnte er sich bei den Blau-Weißen nie richtig durchsetzen. Trotzdem ist er dem Klub noch immer sehr verbunden und wohnt unweit der Veltins-Arena in Gelsenkirchen-Buer.
„Wenn du in dieser Stadt wohnst, dann lebst du automatisch Schalke und verfolgst, was der Verein macht“, erzählte der 29-fache Nationalspieler Georgiens. Die Partien seines Ex-Klubs verfolgt Kenia regelmäßig vor dem Fernseher: „Ich beobachte Schalke, gucke mir die Spiele an. Natürlich drücke ich die Daumen, dass der Verein in der Liga bleibt.“
Obwohl Kenia findet, dass ein Verein wie der FC Schalke 04 „zwingend zur Bundesliga dazugehört“, wäre der Klassenerhalt seiner Meinung nach ein kleines Wunder: „Mit diesen Fans im Rücken, dieser Wucht bei den Heimspielen ist eigentlich alles möglich. Aber wenn ich sehe gegen welche Gegner die noch spielen und punkten müssen, dann wird es meiner Meinung nach ganz schwierig.“